Nachtrag zur sechsten Sitzung: Flipped Classroom

In der letzten Sitzung sollten wir MOOCs mit dem Konzept des Flipped Classroom vergleichen, was mir persönlich besonders schwergefallen ist, da ich in der sechsten Sitzung fehlte. Darauf basierend möchte ich versuchen, mir die Thematik des Flipped Classroom selbst zu erarbeiten und mögliche Vor- und Nachteile darzustellen.
Der Flipped Classroom oder auch „inverted classroom“ genannt ist ein Konzept, bei dem sich die Lernenden online auf einen Präsenztermin vorbereiten. Diese Vorbereitung erfolgt zumeist in Form von Videos, Podcasts oder Wikis, welche den Lernenden vom Lehrenden bereitgestellt werden. Der Präsenztermin selbst dient folglich dazu, Aufgaben zu lösen resp. tiefer in eine Thematik einzusteigen, ohne die Grundlagen noch einmal klären zu müssen. Natürlich sind die Lernenden jedoch nicht ganz auf sich selbst gestellt und können entweder in Foren Fragen stellen, oder innerhalb der Präsenzphase den Lehrenden fragen, welcher insgesamt eine unterstützende Funktion haben soll. Vorteil dieser Art des medialen Lernens ist es, mehr Zeit zur Anwendung und damit Vertiefung des Erlernten zu haben. Des Weiteren soll auf verschiedene Lernende besser eingegangen werden, indem alle Beiträge die online gestellt werden beliebig oft durchgegangen werden können und so jeder Lerner sein eigenes Lerntempo finden kann. Insgesamt soll durch diese Methode ein selbstgesteuerter Lernprozess gefördert werden, welcher – wie alle bisher behandelten medialen Lernkonzepte – ein hohes Maß an Motivation, sowie eine eigene Zeiteinteilung erfordert.
Ich persönlich halte diese Vorgehensweise einerseits als sinnvoll, da ich denke, dass selbstständiges Arbeiten und eine gute Zeiteinteilung im späteren Berufsleben eine tragende, sowie wichtige Rolle spielen. Andererseits sehe ich ebenfalls Probleme, die mit diesem Konzept in Verbindung stehen könnten. Aufgrund der verschiedenen Charaktereigenschaften eines Menschen gehe ich davon aus, dass eine so hohe Selbstmotivation, wie sie für einen erfolgreichen Flipped Classroom vonnöten ist, nicht von jedem umgesetzt werden kann. Letztendlich könnte es mit dem Anfertigen von Hausaufgaben verglichen werden. Während die einen ihr ganzes Herzensblut in eine Hausarbeit stecken und stundenlang zuhause am Schreibtisch sitzen gehen die anderen lieber mit Freunden weg und schreiben die Hausaufgaben zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn ab, ohne sich weitere Gedanken zu machen. Insofern müsste ein Bewertungssystem vorliegen, wonach sich in der Präsenzphase ein Bild von dem Lernzuwachs gemacht werden, um dann weniger motivierte Schüler(innen) ausfindig zu machen und ihnen in der Präsenzphase deutlich zu machen, wie spannend das Lernen im medienbasierten Raum ist.

Grundlage: Peters, Luka: (Gar nicht so) Neues Konzept: Flipped Classroom. Verfügbar über: http://www.edaktik.de/2011/11/gar-nicht-so-neues-konzept-flipped-classroom/. Datum des Zugriffs: 05.07.2014. 

Hier ein Video, welches ich ganz interessant finde, um sich ein Bild vom Flipped Classroom zu machen: 

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